Buch schreiben – Ablauf, Hürden, Kosten
In diesem Artikel stelle ich Ihnen den Ablauf vor, den Sie gehen sollten, wenn Sie ein Buch schreiben möchten. Ich gebe Ihnen Tipps und Tricks mit an die Hand und sorge für einen Plan, den Sie schrittweise vollziehen können.
Sie möchten ein Buch schreiben? Herzlichen Glückwunsch!
Es ist vermutlich schon immer ein kleiner Traum in Ihnen gewesen, das eigene Buch in den Händen halten zu können. Doch bis dahin ist es ein (mittel-)langer Weg; Sie benötigen Kompetenz an allen Ecken und Enden. Kompetenz, die ich Ihnen mit Hilfe dieses Artikels gerne übertragen möchte.
Zuerst brauchen Sie eine Idee und Ihre ureigene Motivation. Warum möchten Sie ein Buch schreiben? Was versprechen Sie sich von Ihrem Buch? Was möchten Sie in einem Buch vermitteln?
Geht es Ihnen darum, Anfragen für Ihr Geschäft zu generieren, oder möchten Sie als Privatmensch Ihre Geschichte einem breiteren Publikum zugänglich machen? Geht es Ihnen um den Prozess des Schreibens, möchten Sie das Gefühl haben, der Autor hinter Ihrem Werk zu sein, oder geht es Ihnen “nur” darum, ein Buch auf den Markt zu bringen, das Ihren Namen trägt, damit Sie damit wiederum weitere Vorteile genießen können, wie etwa gesteigerte Aufmerksamkeit für Ihre Firma oder Personenmarke, mehr Anfragen, Interessenten und in letzter Konsequenz auch Kunden?
Unterschiedliche Motivationen
Keine dieser Gründe ist ist per se “gut” oder “weniger gut”. Es gibt viele Motivationen und Gründe, warum Sie ein Buch schreiben können; vielleicht haben Sie eine Idee, die es in Ihren Augen lohnt, aufgeschrieben zu werden. Oder Sie möchten Ihr Wissen oder Ihre Erfahrungen in ein Buch gießen, um damit anderen Menschen zu helfen, zu inspirieren oder eine Art Einstiegstor in deren Problemlösung zu schaffen.
Martha pflegt seit fünf Jahren ihren kranken Ehemann und hat in dieser Zeit alle möglichen Ungeheuerlichkeiten mit Ärzten, Behörden, Arbeitgebern und der Krankenkasse erlebt. In Ihrem Buch möchte sie nicht ihrem Ärger Luft machen, sondern Erlebtes verarbeiten, und gleichzeitig anderen Betroffenen eine Möglichkeit geben, nicht “von null” anfangen zu müssen, wenn sich diese in einer ähnlichen Lage befinden.
Wir von der BuchSchreiberei haben in der Regel Selbständige oder Angestellte als Kunden, die Ihr eigenes Buch in irgendeiner Weise als Marketinginstrument benutzen möchten. So wie etwa der Zauberer Malte:
Die Währung für mich als Zauberkünstler sind, neben der Preise, die ich auf Veranstaltungen einheimse, wie viele Auftritte ich pro Jahr spiele. Jeder Auftritt kostet mich etwas, Zeit, Energie, und auch Geld, und deshalb müssen diese wohlgeplant und durchdacht werden. Mit einem eigenen Buch erhöhe ich nicht nur meine Bekanntheit und sorge für Aufmerksamkeit, sondern kann auch meine Glaubwürdigkeit steigern.
An diesen beiden praktischen Beispielen sehen Sie, welch’ unterschiedliche Beweggründe es haben kann, ein eigenes Buch zu schreiben.
Wenn Sie also Ihre Idee haben, brauchen Sie zunächst ein Konzept.
Schritt #1: Entwickeln Sie ein Konzept
Das Konzept ist die erste große Hürde; ohne Konzept stochern Sie im Ungefähren und bekommen kein Bein auf den Boden. Hier gilt es, Ihre Idee in etwas Greifbares zu kleiden, in einen oder zwei Sätze, die auch ein Außenstehender gut fassen und verstehen kann.
Kurz gesagt: Welche “Message” wird Ihr Buch transportieren?
Im Folgenden werde ich ein Beispiel konstruieren, damit wir gemeinsam den gedanklichen Prozess eines angehenden Buchautors besser nach- und durchspielen können: Mal angenommen, Sie wären Bäcker oder Bäckerin, aber der Einfachheit halber schreibe ich im Folgenden nur noch Bäcker, und Sie merken, dass die Erlebnisse mit Ihren Kunden lustig und teilweise fast schon “irrwitzig” sind. Immer mal wieder kommt Ihnen der Gedanke, dass Sie eigentlich mal ein Buch über Ihre Erfahrungen schreiben müssten.
Allein das, wäre aber zu wenig. Sie brauchen ein Konzept, eine erweiterte Idee, die Sie an Ihren Schreibtisch fesselt, und die auch Anderen, die Sie nicht kennen, direkt eine Vorstellung in ihren Kopf pflanzt.
Ein erster Konzeptentwurf wäre hier eine Reihung von Geschichten, also etwa: “Die zehn lustigsten Geschichten, die ich als Bäcker erlebt habe…”
Oder aber: “Backstubenstories – Was man als Bäckerlehrling nicht in der Ausbildung lernt”
… oder so. Wie gesagt; es geht hier nur darum, den Prozess zu skizzieren, wir hantieren hier mit einfachen und nicht feingeschliffenen Beispielen.
Ein Konzept verleiht Ihnen nicht nur die nötige Motivation, damit Sie sich bereits bald an die ersten Inhalte wagen, sondern auch den ersten Läufer zu einer Struktur.
Schritt #2: Erarbeiten Sie eine Struktur
Wenn Sie ein Buch schreiben, werden Sie früher oder später an den Punkt kommen, an dem Sie merken, dass dieses “atmet”, dass der Prozess der Erstellung also ein dynamischer ist. Sie können nicht von Anfang an wissen, wohin Sie die Reise führt; häufig “verselbstständigen” sich Ideen, und dann wäre es schade, wenn Sie anfangs zu viel Zeit in die perfekte Planung gesteckt hätten.
Roger ist Finanzberater und wollte sich ursprünglich mit einem Fachbuch am Markt positionieren. Geldanlagen, Wertpapiere, Sparkonten – all das ist seine Welt. Als er anfing, sein Buch zu schreiben, entwickelte sich sein “trockenes Fachbuch” zu einer bildhaften Erzählung über das Geld für Heranwachsende. Plötzlich war seine Zielgruppe nicht mehr der 50-jährige Manager, sondern der 25-jährige Finanzinteressierte, der sein erstes Geld sinnvoll investieren möchte.
An Rogers Beispiel erkennen Sie schön, wie eine ursprüngliche Idee während des Prozess wechseln kann. Das geschieht teilweise bewusst, und teilweise unterbewusst. Roger ging nicht mit dem Ziel in sein Projekt, ein Buch für junge Erwachsene zu schreiben. Aber “das Buch” hat ihn, beinahe auf eigenständige Weise, auf diesen Weg geführt, und er hätte Anstrengung und Energie investieren müssen, um diesen Fluss zu unterbrechen. Er entschied sich dazu, das Buch für junge Erwachsene zu schreiben. Ein Fachbuch kann er immer noch machen.
Brainstorming
Damit Sie eine geordnete Arbeitsphase haben, können Sie jetzt brainstormen. Nehmen Sie sich ein frisches Blatt Papier oder ein neues Worddokument und schreiben Sie auf, was Sie alles in Ihr Buch hineinbringen möchten. Seien Sie an dieser Stelle nicht streng mit sich selbst, sondern notieren Sie alles, was Ihnen in den Sinn kommt, jedes noch so kleine Detail, bei dem Sie sich nicht sicher sein werden, ob es tatsächlich in die finale Version hineingearbeitet werden soll.
Je mehr am Ende des Brainstormings auf Ihrem digitalen oder realen Zettel steht, desto besser. Es ist immer leichter, etwas wegstreichen zu müssen, als sich noch Inhalte “aus den Fingern” saugen zu müssen. Geizen Sie also nicht mit Ihren Ideen, bringen Sie alles zu Papier, was Ihnen einfällt. Wenn Sie mögen, können Sie auch Assoziationsketten bilden (der Bäcker schreibt also auf: “Unfreundliche Kundin” und hat in seinem Kopf die Assoziation, dass er vielleicht eine Geschichte aufschreiben möchte, in der er selbst mal ein ‘unfreundlicher Kunde’ war, in einer anderen Situation.) Diese Assoziationen und spontanen Verknüpfungen gehören alle auf Ihr Blatt.
Gruppen bilden
Im nächsten Schritt, das sollten Sie direkt im Anschluss tun, können Sie Gruppen bilden. Erkennen Sie Muster, eine Struktur? Unser fiktiver Bäcker, der ein Buch schreiben möchte über seine Erlebnisse hinter der Theke, könnte seine Geschichten unterteilen in jene, die sich morgens abspielen, wenn Kunden hektisch und in Eile sind, und jene, die sich etwa Sonntags morgens ereignen.
In einem anderen Beispiel ist unser angehender Autor in seinem Hauptberuf Coach für Führungskräfte und möchte ein Buch schreiben über Methoden und Vorgänge, die er in den letzten Monaten und Jahren zwar nach Vorlage begonnen, aber um seinen eigenen Stil erweitert hat, sodass gänzlich neue Techniken entstanden sind, die er in einem Buch gerne weitergeben möchte.
Stellen Sie sich vor, Sie wären dieser Coach – wenn Sie jetzt alle diese Geschichten und Techniken vor sich liegen haben, können Sie hier womöglich auch bereits Muster erkennen: Coaching-Methoden, die besonders gut in Gruppen funktionieren, oder solche, die ein Einzelgespräch voraussetzen. Vielleicht gibt es Übungen, die nur in Anwesenheit des Vorgesetzten funktionieren – und solche, die nur OHNE den Chef klappen.
Sie merken, was ich meine – clustern und ordnen Sie Gruppen und Muster, zum Beispiel, indem Sie mit einem Buntstift die entsprechenden Zugehörigkeiten unterstreichen.
Ordnung hineinbringen
Als Nächstes geht es darum, Ihre Muster und Cluster zu ordnen.
Hierzu können Sie das Instrument des “typischen Lesers” verwenden. In einem anderen Artikel (→ Vermeiden Sie diesen schweren Fehler in Ihrer Struktur!) gehe ich weiter auf das Konzept des “typischen Lesers” ein, hier an dieser Stelle nur kurz angerissen:
Wenn Sie ein Buch schreiben, sollten Sie sich an vielen Stellen des Entstehungsprozesses vorstellen, wie ein “typischer Leser” das Buch liest. Der typische Leser ist vermutlich weit weniger in der Materie drin, als Sie es sind. Ein anderer Bäcker wird wohl nicht das Buch des Bäckers lesen, ein anderer Coach nicht das Buch des Coaches. Viel eher sind es wohl die “Gecoachten”, also die Coachees und Klienten des Coaches, oder die Kunden des Bäckers, also ganz normale Leute, die einen Blick “hinter die Kulissen” wagen wollen.
Dieser Perspektivwechsel ist von Nutzen, wenn Sie Ihre Inhalte strukturieren. Womöglich wollen Sie bei einem Buch über Astrophysik nicht direkt mit komplizierten Raumfahrttechniken anfangen, sondern mit dem Aufbau eines Atoms.
Oder, eben als Bäcker, wollen Sie nicht direkt mit der lustigsten Geschichte starten (obwohl es dramaturgisch gute Gründe gäbe, das zu tun, Weiterführendes finden Sie dazu in meinem Artikel → Wie Sie ein Buch schreiben, das Leser nicht mehr aus den Händen legen wollen), sondern erstmal mit einer kleinen Einleitung darüber, wer Sie sind, warum Sie Bäcker geworden sind, was Sie an dem Job mögen – und natürlich, was Ihnen den Ausschlag gegeben hat, ein solches Buch zu verfassen.
Reihenfolge auf Lesbarkeit prüfen
Zusammengefasst lautet die Empfehlung also: Holen Sie den Leser ab, und besonders bei jenen, bei denen Sie davon ausgehen, dass diese nicht häufig lesen und auch sonst nicht viele Vorkenntnisse für Ihre Materie mitbringen. (Ihr Buch zu) Lesen soll Spaß machen und gute Werbung für Sie sein – und nicht aufgrund von Wissenslücken und daraus resultierenden Verständnisproblemen frustrieren.
Unser fiktiver Bäcker hat sich jetzt also dazu entschieden, das Buch schreiben zu wollen, indem er seine lustigsten Geschichten bündelt und um einige Passagen der Kategorie “Wissenswertes” ergänzt und aufhübscht. Wie viele Brötchen werden eigentlich pro Tag in Deutschland verkauft? Wie viele Bäckereien gibt es? Hat jede Stadt eine Bäckerei? Welche ist die Stadt mit den meisten Bäckereien? Worin unterscheiden sich Bäckereien? Was verdient man mit einer Bäckerei? Wie haben sich Bäckereien im Lauf der Zeit gewandelt? Und so weiter.
Ein Buch NUR mit diesen Fakten wäre langweilig, ein Buch NUR mit den Geschichten zu einseitig. Er wählt also diese Mischform und entscheidet sich dafür, beide Kategorien immer abzuwechseln. Mal eine Geschichte, mal etwas Wissenswertes. Immer im Wechsel, über geplant ungefähr 120 Seiten.
Schritt #3: Erste Gehversuche – schreiben Sie!
An dieser Stelle empfehle ich Ihnen, drauf los zu schreiben. Schreiben Sie eine beispielhafte Geschichte aus Ihrem Buch auf, oder ein ganzes Kapitel.
Was Sie schreiben, ist egal; es geht bei diesem Schritt nur darum, einen Fuß in die Tür zu kriegen. Gerade wir Deutschsprachigen haben häufig das Problem, dass wir zu viel “labern”, und zu wenig “machen”. Schließen Sie also am besten gleich hier diesen Blogartikel – und schreiben Sie Ihr erstes Kapitel!
Ob es das Vorwort, das Schlusswort oder ein Kapitel mittendrin ist, spielt keine Rolle. Wichtig ist, dass Sie Ihren “Modus” und Ihre Stimmung in die Richtung lenken, in der Sie Text produzieren sollen.
Wenn Sie erste Seiten verfasst haben, werden Sie gewillt sein, weiterzumachen, und als Bonus oben drauf haben Sie mit Ihrem ersten fertigen Kapitel auch gleich einen Aufhänger, an den Sie anknüpfen können, wenn Sie die zweite “Schreibsession” anstreben.
An dieser Stelle verweise ich auf meinen Artikel → Wie Sie so schreiben, dass Sie gerne gelesen werden und Tipps und Tricks – Wie Sie effektiv schreiben und arbeiten.
Schritt #4: Inhalte produzieren
Tatsächlich sind Sie jetzt “mittendrin” im Schreibprozess, und sofern Ihnen nicht die Inhalte ausgehen, sollte es hier keinen Grund geben, nachzulassen oder zu verzögern. Tun Sie dies nur dann, wenn Sie das Gefühl haben, vom “rechten Weg” abzukommen.
Ich beschreibe das auch in meinem Artikel über das Gute Schreiben; wenn Sie schreiben, dann sollten Sie schreiben, und nicht korrigieren. Das hat was damit zu tun, dass während des Schreibens die Gehirnhälfte beansprucht wird, die für Kreatives und Schöpfendes zuständig ist; während das Korrigieren die Gehirnhälfte aktiviert, die analytisch arbeitet, die prüft, auseinandernimmt und abgleicht.
Ist jetzt der Großteil Ihres Buches geschrieben, sitzen Sie vor der ersten Rohfassung Ihres Werks – Glückwunsch!
Bereits jetzt kann der nächste Schritt Sinn ergeben, oder aber Sie werkeln eigenständig noch an Ihrem Manuskript. Manchmal, das ist wie mit einem Wein, muss man die Texte ein paar Tage im Fass reifen lassen, ehe sie weiterverarbeitet werden. Auch bei Ihren Kapiteln kann das sein. Schlafen Sie mindestens eine Nacht über Ihre Kapitel, bevor Sie weitermachen.
Und: Lesen Sie sie laut vor. Mehr Tipps gibt es im Artikel über die Schreibtipps (→ Wie Sie so schreiben, dass Sie gerne gelesen werden)
Schritt #5: Lektorat
Wenn Sie sich nicht bereits von Anfang an für einen Menschen entschieden haben, der Sie während Ihres Schreibprozesses begleitet, so ist jetzt ein guter Zeitpunkt, jemanden zu konsultieren, der Ihr Manuskript “auf Vordermann” bringt: Ein Lektor!
Die Frau oder der Mann, die oder der Ihr Manuskript überarbeitet, wird es auf Herz und Nieren prüfen, Sinn- und Logikfehler herausstellen, Sie konstruktiv auf Fehlstellungen hinweisen und Ihr Geschriebenes um Satz-, Rechtschreib- und Grammatikfehler erleichtern.
Vorsicht: Sie sollten dabei niemals die Macht und Hebelwirkung Ihres Lektors unterschätzen. Sparen Sie an dieser Stelle nicht. Kein Mensch hat Lust, fehlerhafte Texte zu lesen. Es würde Ihre gesamte Autorität und Wirkung untergraben, wenn Sie ein Buch schreiben und veröffentlichen würden, das unlektoriert wäre.
Der Lektor fliegt nicht über den Text und entfernt ein paar Tippfehler; ein Lektor setzt sich mit Ihnen und Ihrem Text auseinander, kennt die Entstehungsgeschichte, Ihre Motivation, die Argumentationsstruktur und weiß, wo Sie mit Ihrem Buch “hin wollen”. Er ist Ihr Partner, Ihr Freund, Ihr Lehrer und Ihr Berater in einem.
Scheuen Sie nicht, einen Lektor zu konsultieren und auch gutes Geld in ein gutes Lektorat zu investieren. Es wird sich auf die lange Sicht vielfach auszahlen.
Das eigenständige Lektorat kommt für Sie nur in Frage, wenn Sie Ihr Buch “selbst” rausbringen wollen. Wenn Sie über einen Verlag gehen, so stellen diese das Lektorat. Mehr dazu finden Sie in meinem Artikel → Buch veröffentlichen – welche Möglichkeiten habe ich?.
Schritt #6: Veröffentlichung
Wenn Sie mit Ihrem Buch fertig sind und einen Lektor haben, der Ihr Manuskript überarbeitet und feinschleift, sind Sie “über den Berg” – alles, was jetzt kommt, macht nur noch Spaß.
Was Sie jetzt noch brauchen:
– ggf. ein Lektorat mit Anpassung an bestehendes Verlagsprogramm
– einen Buchsatz
– einen Umschlag
– Klappentexte
– eine ISBN-Nummer
– Druck
– Distribution und Vertrieb
Das alles sind Schritte, die Sie entweder eigenständig gehen können, oder aber, die ein Verlag für Sie übernimmt.
Hier scheiden sich die Wege und es ist schwierig, Ihnen universell-gültige Tipps zu geben. Denn es kommt darauf an, welchen Weg Sie weitergehen.
Gehen Sie über einen Verlag, passieren in der Regel alle Schritte in Absprache mit Ihnen, wenngleich der Verlag das letzte Wort hat. Alle Verlagsregelungen werden aber individuell mit Ihnen getroffen und sind von dem jeweiligen Vertrag abhängig, den Sie mit dem Verlag schließen.
Auch inhaltliche Ergänzungen oder Beschneidungen sind möglich, wenn auch unüblich. Es kommt dabei auch auf das Verlagsprogramm an; wenn Sie ein Kochbuch verfasst haben, das in ein Programm aufgenommen werden soll, das bereits andere Kochbücher im Bestand hat, dann muss Ihr Geschriebenes gegebenenfalls leicht modifiziert und an den Stil der bisherigen Kochbücher angepasst werden.
Alle diese Schritte fallen natürlich, wenn Sie selbst Ihr Buch veröffentlichen, z.B. über einen Verlag, der Ihr Buch im “print on demand”-Verfahren anbieten wird.
Schritt #7: Marketing, Vertrieb, Distribution
Sie sollten, wenn Sie ein Buch schreiben möchten, alle diese Schritte leicht im Hinterkopf haben – allerdings ist die Bucherstellung ein solch’ aufwendiger Prozess, dass es in meinen Augen vertane Zeit wäre, sich vor Ansetzen des ersten Schrittes zu viele Gedanken über das Vollziehen des letzten Schrittes zu machen.
Eine grobe Richtpeilung haben – ja, das ist gut. Aber Sie müssen nicht Stufe Z kennen, ehe Sie nicht mal Stufe A betreten haben.
Welche Möglichkeiten es gibt, das eigene Buch verlegen zu lassen (“rauszubringen”), habe ich in diesem Artikel beschrieben: Buch veröffentlichen – welche Möglichkeiten habe ich?
Buch schreiben – Welche KOSTEN kommen auf mich zu?
Wenn Sie ein Buch schreiben, dann haben Sie einige Kosten, die auf Sie zukommen. Manche davon sind monetär, aber auf jeden Fall müssen Sie einige Stunden Ihrer Lebenszeit investieren. Wie viel, das hängt davon ab, wie gut Sie “drin sind”, in Ihrem Thema, aber auch, wie geübt Ihre “Schreibe” ist. Ihr zwölftes Buch werden Sie schneller schreiben, als ihr erstes Buch. Und die zweite Auflage Ihres Klassikers werden Sie vermutlich auch in rasantem Tempo finalisieren.
Monetäre Kosten kommen dann auf Sie zu, wenn Sie Ihr Buch selbst veröffentlichen wollen. Denn dann müssen Sie Kosten für den Lektor einberechnen, aber eventuell auch für weitere Schritte Ihrer Veröffentlichung, wie etwa für den Grafikdesigner, der einen Buchumschlag und Cover für Sie umsetzt. Es gibt hier – wie immer im Leben – verschiedene Möglichkeiten, die auch an verschiedene Budgets angepasst sind. Meine Empfehlung lautet aber immer: Was nichts kostet, ist nichts wert. Gerade dann, wenn es um die Außendarstellung Ihres Buches geht, sollten Sie nicht “sparen” wollen. Wenn Sie einen Groschenroman schreiben, dann ja, aber nicht, wenn Sie mit Ihrem Buch mitunter längere Pfade beschreiten wollen.
Hier sind einige Kosten, die Sie auf dem Schirm haben sollten, wenn Sie ein Buch schreiben:
Beispielhafte Aufstellung
- Zettel und Stifte um Notizen zu machen
- Geeignete Arbeitsumgebung (ein Stehschreibtisch z.B. kann Wunder bewirken)
- Hardware (Computer, Tastatur, hauseigener Drucker)
- Druck (z.B. für Probeexemplare)
- Lektorat und Korrektorat (→ Was ist der Unterschied?)
- Design (Buchsatz und Umschlag erstellen lassen)
- Buch veröffentlichen (häufiger mit kleiner Gebühr verbunden, manchmal auch nicht, je nach Anbieter)
Sie sehen: Die einzelnen Posten sind zu unterschiedlich, als dass ich Ihnen hier eine Kostenaufstellung machen könnte. Sicher ist: Wer es ernst meint mit seinem Bucherfolg, der sollte an den einzelnen Posten nicht sparen und mindestens einen vierstelligen Betrag investieren können und wollen.
Noch mal: Ein eigenes Buch schreiben, das bedeutet, in die eigene Zukunft zu investieren, sich eine Visitenkarte auszustellen, die auch noch in fünf, zehn oder gar fünfzehn bis zwanzig Jahren seine Gültigkeit hat.
Sie dürfen nicht vergessen: Ein Buch zu schreiben, das ist nicht, wie ein Facebookprofil auszufüllen oder einen Blog im Internet zu betreiben. Hier können Sie beliebig oft aktualisieren, die Korrektur ist nur einen Knopfdruck entfernt.
Ihr Buch hingegen ist fertig, wenn es fertig ist – und Sie brauchen weitere, aktualisierte und korrigierte Neuauflagen, wenn Sie Fehler ausmerzen wollten.
Halten Sie sich das vor Augen – es gibt keine zweite Chance für den ersten Eindruck.
Buch schreiben – auf welche HÜRDEN muss ich mich einstellen?
Typische Hürden, wenn Sie ein Buch schreiben möchten:
Sie…
– … finden, dass sich Ihre Idee einfach nicht in eine Buchidee übersetzen lässt
– … sitzen vor dem leeren Blatt Papier und haben Schwierigkeiten, Ideen zu sammeln
– … finden keinen geeigneten Start für das Buch
– … sind sich nicht sicher, ob die Struktur “Sinn ergibt”, und diese Verunsicherung beeinflusst Ihren Schreibprozess und lenkt Sie ab
– … befürchten unsaubere Formulierungen, inhaltliche Missgeschicke und “Flüchtigkeitsfehler”
– … wissen nicht, wo Sie eigenen guten Lektor finden
– … fühlen sich mit der Veröffentlichung überfordert und wissen nicht, welchen Weg Sie gehen sollen: Selbstverlag? Gewöhnlicher Verlag? Lediglich eBook?
– … wissen nicht, wo Sie einsteigen sollen, wenn Sie sich für Selbstveröffentlichung entscheiden; wer macht den Umschlag? Wer korrigiert das Skript? An wen wende ich mich, wenn ich einen Buchsatz mit Bildern erstellen lassen möchte?
Genau genommen könnte ich über jede dieser Fragestellungen einen eigenen Blogartikel schreiben. Einfacher ist es aber, wenn Sie sich bei mir melden und wir gemeinsam über Ihr Anliegen sprechen. Ich berate Sie gerne, und vielleicht finden wir gemeinsam eine Lösung, die Ihnen schnell weiterhilft.
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Ihr
Buch veröffentlichen - welche Möglichkeiten Sie haben - BuchSchreiberei
2. Dezember 2019 @ 2:21 pm
[…] und Tricks dazu, wie Sie Ihr eigenes Buch schreiben können, finden Sie in → diesem […]