Wie Sie so schreiben, dass Sie gerne gelesen werden
Was ist der “Trick”, mit dem Ihnen Leser “aus der Hand fressen” und Ihr Buch bis ganz zum Schluss lesen werden? In diesem Artikel erhalten Sie drei Schreibtipps, die dafür sorgen werden, dass Ihre Leser von Ihrem Schreibstil schwärmen werden…
Es ist unser aller Ziel, dass unsere Texte gerne und bis zum Schluss gelesen werden. Mit den drei Tipps, die ich Ihnen in diesem Artikel geben werde, wird es Ihnen gelingen, Texte zu produzieren, die zumindest Ihrem Lektor weniger Arbeit machen wird. Und wir wissen ja: Je weniger der Lektor zu “meckern” hat, desot besser!
Für alle Tipps gilt: Der Kontext ist wichtig. Alle Tipps und Tricks auf Blogs wie diesen, werden immer ins Theoretische hinein empfohlen. Und auch vor Fehlern und Gewarnen kann nur gewarnt werden, weil man den Hintergrund des Textes nicht kennt, den Sie gerade produzieren.
Was dieser Artikel nicht bewirken soll ist, dass Sie sich vor lauter Vorsicht kaum noch aus Ihrem schreiberischen Schneckenhaus trauen.
Was er auf jeden Fall bewirken soll ist, dass Sie, sobald Sie in den “Korrekturmodus” gehen und die rechte, analytisch-logische Gehirnhälfte aktivieren, gewissenhaft verbessern und wegstreichen können, damit am Ende ein Text da steht, den Ihre Leser mit Freude lesen.
Springen wir also rein in die drei Tipps!
Lesen Sie sich Ihren Text laut vor!
Ich beginne direkt mit der “stärksten Karte”, die ich in meiner Hand halte. Wenn Sie Ihre Kapitel regelmäßig vorlesen, werden Sie mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen. Erstens kriegen Sie ein Gespür für die Satzmelodie. Wenn wir lesen, dann sprechen wir uns im Kopf das laut vor, was wir gerade lesen. Verstärken Sie diesen Effekt, indem Sie Ihren produzierten Text wahrhaftig vorlesen, laut. Allein durch diesen Schritt werden Ihnen schon so viele Ungereimtheiten und sprachliche Unsauberheiten auffallen, dass Sie wohl auf ewig an diesen Blogartikel zurückdenken werden.
Bitte, gerne!
Entfernen Sie Passivkonstruktionen, Hilfsverben und Adverbien!
Der einzige echte “Schreibtipp” in dieser Sammlung ist der, dass Sie sich trennen sollten von:
- Passivkonstruktionen
- Hilfsverben
- Adverbien
Natürlich habe ich dazu einige Beispiele vorbereitet.
Passivkonstruktionen sind so etwas:
Peter wurde ein Brief geschickt; der Empfänger war Katrin.
Klingt umständlich, nicht wahr?
Warum nicht einfach so:
Katrin schickte Peter einen Brief, in dem stand, dass sie...
Aus Passiv wurde Aktiv, und der Leser versteht sofort, was gemeint ist, ohne sich Verdrehungen im Gehirn aussetzen zu müssen.
Hilfsverben blähen den Satz ebenfalls auf:
Es wird so sein, dass Hildegard mit ihrem Auto fahren können dürfte.
Das, was der Satz aussagt, ist:
Hildegard darf ihr Auto fahren.
Erinnern Sie sich hier an meine einleitenden Worte: Natürlich sind Hilfsverben an manchen Stellen in Ordnung. Schreiben ist kreativ, Sie machen hier Ihre eigenen Regeln. Aber wenn Sie es übertreiben, spielen Sie mit Ihrer Leserlichkeit; und Leserlichkeit ist eine Währung, die im Zweifel darüber entscheidet, ob Ihr Leser das Buch kauft, oder nicht.
Adverbien sind wie Adjektive, nur dass sie ein Verb näher beschreiben. Beide Wortarten sind tendenziell zu meiden, weil es in den meisten Fällen sprachlich schöner ist, direkt zu formulieren, “was Sache ist”.
Wenn Sie mit Adverbien oder Adjektiven hantieren, laufen Sie Gefahr, Bilder und Assoziationen im Kopf Ihres Lesers zu wecken, die Sie eigentlich schlafen lassen wollten. Was ist denn, wenn Sie von einem “süßen Kind” sprechen? Was meint “süß” in diesem Fall? Es kann viele verschiedene Bedeutungen haben, und der Leser könnte sich eher irritiert, statt literarisch verwöhnt fühlen.
Beispiel Adjektiv: “Das große Auto” – besser: “Der VW Caddy”.
Beispiel Adverb: “laut rufen” – besser: “schreien”.
Und so weiter.
Schauen Sie, dass Sie Adverbial- und Passivkonstruktionen ersetzen, und dass Sie Hilfsverben streichen. Ihr Text wird dadurch schlanker, Sie kommen schneller auf den Punkt und werden merken, dass er insgesamt “griffiger” und attraktiver auf den Leser wirkt.
Lassen Sie Ihren Text ruhen und reifen.
Nicht nur dann, wenn Sie eine Schreibblockade haben, sollten Sie Ihre Texte zwischenzeitlich ruhen und reifen lassen, wie einen guten Wein in einem hölzernen Fass; sondern auch zwischendurch. Senden Sie niemals Ihr (fertiges) Manuskript an Ihren Lektor, wenn Sie “gerade eben” noch daran gearbeitet haben. Eine gesunde Distanz muss sein.
Sie können diesen Tipp wunderbar mit dem ersten Tipp kombinieren; schreiben Sie ein Kapitel, korrigieren Sie ihn, und lassen Sie ihn dann zwei Stunden “reifen”, ehe Sie ihn erneut öffnen und sich selbst laut vorlesen.
Wenn Sie auf diese Weise an Ihren Texten arbeiten, dann werden sie gut, versprochen.
Danke, dass Sie bis hierhin gelesen haben. Ich würde mich freuen, wenn Sie meine Artikel in sozialen Netzwerken teilen könnten.
Alles Gute, Ihr
Buch schreiben - Ablauf, Hürden, Kosten - BuchSchreiberei
28. November 2019 @ 11:13 pm
[…] dieser Stelle verweise ich auf meinen Artikel → Wie Sie so schreiben, dass Sie gerne gelesen werden und Tipps und Tricks – Wie Sie effektiv schreiben und […]